Berlin (epd). Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Marco Wanderwitz (CDU), warnt vor stark steigenden Corona-Fallzahlen in den ostdeutschen Ländern. „Wenn die Schulferien in allen fünf neuen Ländern zu Ende sind, werden die Infektionszahlen mit großer Sicherheit deutlich steigen“, sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag).
Laut Wanderwitz trifft das Virus gerade im Osten auf eine im Vergleich zum Westen hohe Zahl von Ungeimpften. Zudem gebe es eine große Zahl an Menschen, die die Schutzmaßnahmen verweigerten. Er rechne damit, dass die Inzidenzen im Osten in wenigen Wochen höher sein werden als jetzt im Westen: „Ich fürchte, es wird dann kein Halten geben und wir werden ähnlich dramatische Verhältnisse habe wie im vergangenen Herbst“, sagte Wanderwitz.
Die Impfbereitschaft könnte sich nach seiner Einschätzung dann wieder erhöhen, wenn sich die Lage deutlich verschlechtert und strengere Maßnahmen für Ungeimpfte kommen. „Ein Faktor könnte auch das Ende der kostenlosen Tests sein“, sagte Wanderwitz.
Die aktuell im Vergleich zu den westlichen Bundesländern noch niedrigen Inzidenzen in Ostdeutschland haben Wanderwitz zufolge mehrere Gründe: Im Osten sei das Durchschnittsalter höher und viele Ältere seien geimpft. Zudem seien die Regionen oft dünner besiedelt, die Grundmobilität sei geringer, das Virus verbreite sich nicht so schnell. „Und sehr viele sind derzeit noch im Urlaub“, sagte der CDU-Politiker. In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen beginnt in dieser Woche das neue Schuljahr.