Osnabrück (epd). Mit einem Gottesdienst im Osnabrücker Dom hat der katholische Bischof Franz-Josef Bode (70) am Sonntag den 30. Jahrestag seiner Bischofsweihe gefeiert. Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, würdigte den Osnabrücker Bischof in seiner Predigt als menschenfreundlich und zupackend: „Du gestaltest. Du prägst. Du wagst und bist mutig“, sagte Bätzing. Bischof Ralf Meister aus Hannover überbrachte bei der Feier ökumenische Grüße aus der evangelischen Kirche.
Bode war am 1. September 1991 im Paderborner Dom im Alter von 40 Jahren zum damals jüngsten Bischof in Deutschland geweiht worden. Vier Jahre später wurde er zum Bischof von Osnabrück ernannt. Bode ist stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz und Vorsitzender ihrer Pastoralkommission. Außerdem ist er Mitglied im Präsidium des „Synodalen Weges“, eines Gesprächsformates über die Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland.
Bätzing hob hervor, in den Fragen um die Lebensform der Priester, eine Neubewertung gleichgeschlechtlicher Beziehungen und den Zugang von Frauen zu sakramentalen Ämtern weiche Bode nicht aus: „Du bringst Dich mit offenem Visier und mit theologischen Argumenten in die Diskussionen ein und regst sie an.“ Ausdrücklich würdigte Bätzing, dass Bischof Bode sich schon früh mit der Bitte um Vergebung an die Betroffenen von sexuellem Missbrauch gewandt und ehrlich auch Fehler eingestanden habe.
Bischof Meister lobte Bode als weltoffenen und nahbaren Kollegen im Bischofsamt, der aufrichtig am ökumenischen Gespräch interessiert sei: „Unzählig sind die Dialoge, die Du mit anderen Religionen und zwischen den Konfessionen geführt hast. Eine solche Haltung verbindet unsere Kirchen.“ Bode sei dabei von Wahrheitsliebe und Demut geprägt: „Menschen spüren, egal ob sie religiös, zweifelnd oder ungläubig sind, dass Du ein ehrliches Interesse an ihren Ansichten und Meinungen hast und Dich barmherzig ihren Sorgen und Fragen zuwendest.“
Bode wurde 1951 in Paderborn geboren. Nach dem Abitur 1969 studierte er Theologie und Philosophie in Paderborn, Regensburg und Münster. 1975 wurde er zum Priester geweiht, war Vikar in Lippstadt und von 1977 bis 1983 Präfekt im Erzbischöflichen Theologenkonvikt Paderborn. Seine anschließenden akademischen Studien in Bonn schloss er 1986 mit der Promotion ab. Danach war er Pfarrer in Fröndenberg bei Unna, bis er 1991 zum Bischof geweiht wurde. Von 1991 bis 1995 war Bode Weihbischof in Paderborn, bevor er am 26. November 1995 in sein Amt als Bischof von Osnabrück eingeführt wurde.