Lindau, Bregenz (epd). Zum ökumenischen „Tag der Schöpfung“ haben Kirchenvertreter zu einem sorgsamen Umgang mit den Ressourcen der Erde aufgerufen. Die zentrale deutsche Feier des Tages am Samstag fand dabei erstmals international statt - im Rahmen einer Schiffstour auf dem Bodensee. Die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) lud zusammen mit ihren Partnern zu gemeinsamen Gebeten im österreichischen Bregenz, in Lindau und im schweizerischen Romanshorn ein.
In Lindau rief der katholische Augsburger Bischof Bertram Meier dazu auf, sich für den Schutz der Schöpfung einzusetzen. „Wir werden als Menschen nur überleben, wenn wir als Treuhänder die ganze Schöpfung hegen und pflegen“, sagte er beim Mittagsgebet auf dem Gelände der dortigen Gartenschau. Der Mensch sei „verschwistert mit allem was lebt“, sagte Meier. „Das bedeutet: Wo die Schöpfung auf der Strecke bleibt, wird auch der Mensch scheitern.“
Unter dem diesjährigen Motto „Wo Ströme lebendigen Wasser fließen“ wollten die Veranstalter ein Zeichen setzen für die Bewahrung der Schöpfung und gegen Umweltzerstörung. So seien etwa Überschwemmungen, Flutkatastrophen und extreme Dürre ein „Anzeichen dafür, das das 'globale Haus' nicht mehr in Ordnung ist“, sagte Bischof Meier: „Ein sinnvoller Weg in die Zukunft führt nur über die Bewahrung der Schöpfung.“ Gestartet war der Tag im Hafen von Bregenz mit einem Morgenlob des katholischen Feldkircher Bischofs Benno Elbs.
Der Schweizer christkatholische (alt-katholische) Bischof Harald Rein, gebürtiger Bochumer, sagte am Samstagabend in seiner Predigt im Romanshorn, die Erde sei eine Leihgabe Gottes, die „unversehrt weitergegeben werden soll“. Jede Generation müsse den Planeten so nutzen, dass für die nächste keine Hypothek geschaffen wird. Der Gottesdienst wurde zum 50-jährigen Bestehen des Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Schweiz (AGCK) gefeiert und war Teil des Schöpfungstages.
Die Kooperation der Bodensee-Anrainerstaaten lobte Thomas Blank, Vorstand der Abteilung Wasserwirtschaft bei der Vorarlberger Landesregierung, als „beispielgebend und eine Erfolgsgeschichte“. Sie sei eine „wichtige Voraussetzung für den auch weiterhin guten Umgang mit unserem Naturparadies Bodensee“, betonte er in Bregenz.