Berlin (epd). Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) setzt zur Behebung des Fachkräftemangels in Deutschland zunächst auf inländische Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. „Wir reden über Fachkräftemangel und haben gleichzeitig 1,3 Millionen Jugendliche zwischen 20 und 30 ohne jede Berufsausbildung“, sagte Heil am Dienstag im RBB-Inforadio. Zudem würden jährlich rund 50.000 Jugendliche die Schulen ohne Abschluss verlassen: „Das inländische Potenzial ist das wichtigste, das es zu erschließen gilt.“ Darauf müsse man sich nun in erster Linie konzentrieren.
Dennoch sei auch eine qualifizierte Zuwanderung aus dem Ausland nötig. Weiter verwies Heil auf die bestehende Freizügigkeit für Arbeitskräfte innerhalb der EU. Nach Überzeugung des Chefs der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele, braucht Deutschland eine „gezielte Zuwanderung“ von rund 400.000 Menschen pro Jahr, um Lücken am Arbeitsmarkt zu schließen.
Mit Blick auf das vor anderthalb Jahren in Kraft getretene Fachkräfteeinwanderungsgesetz sagte Heil, durch die Corona-Pandemie sei die internationale Mobilität von Fachkräften stark eingeschränkt worden. Zudem forderte der Arbeitsminister die Unternehmen auf, „mit gezielten Strategien“ Fachkräfte im Ausland anzuwerben.