Auswärtiges Amt weist Vorwürfe der Initiative "Luftbrücke" zurück

Auswärtiges Amt weist Vorwürfe der Initiative "Luftbrücke" zurück

Berlin (epd). Das Auswärtige Amt hat Vorwürfe der privaten Rettungsinitiative „Luftbrücke Kabul“, die mit eigenen Charterflugzeugen Menschen aus Afghanistan holen wollte, zurückgewiesen. Die Darstellung, die Bundesregierung habe die Operation behindert, sei unbegründet, sagte ein Sprecher des Außenamts am Montag in Berlin. „Das Gegenteil ist der Fall: Wir haben die Initiative von Anfang an aktiv unterstützt“, betonte er.

Die Initiative „Luftbrücke“, hinter der sich eine Reihe von Nichtregierungsorganisationen, Flüchtlingsräten, Initiativen und Einzelpersonen versammelt, wollte über Spenden finanzierte Charterflüge zur Evakuierung in Afghanistan einsetzen. Auf ihrer Internetseite wirft sie der Bundesregierung mangelnde Unterstützung vor. Mit einem Flug hat die Initiative nach eigener Darstellung am Samstag 18 Menschen ausgeflogen. 189 weitere Menschen, die die „Luftbrücke“ ausfliegen wollte, seien inzwischen mit einer Militärmaschine der USA außer Landes gebracht worden.

Der Außenamtssprecher erklärte, Außenminister Heiko Maas (SPD) persönlich habe die private Initiative unterstützt. Die von der Aktion ausgewählten Menschen waren auch nach Einschätzung des Auswärtigen Amts nach der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan höchst gefährdet. Daher habe das Haus die Rettungsaktion unterstützt.

Nach Darstellung des Sprechers hat Maas in einem Schreiben unter anderen an den katarischen Außenminister persönlich die Aufnahme der Schutzbedürftigen in Deutschland zugesagt. Zudem habe ein Ansprechpartner im Außenamt die Aktion begleitet. Als schließlich das Flugzeug in Kabul angekommen war, habe man zudem aus dem dort verbliebenen Kernteam der deutschen Botschaft, das die militärische Evakuierungsoperation begleitete, Personal abgezogen, um die private Initiative auf deren Bitte hin zu unterstützen.

Der Sprecher führte zudem aus, man habe die Initiative vor dem Flug nach Kabul davor gewarnt, dass es eventuell nicht gelingen könnte, die ausgewählten Personen zeitgerecht an den Flughafen zu bringen. Wie bei der gesamten internationalen Evakuierungsoperation seien nicht die Kapazitäten für den Lufttransport - also fehlende Flugzeuge -, sondern der Zugang zum Flughafen das Problem gewesen, sagte er. Die Initiative sei dennoch nach Kabul geflogen. Ausgeflogen habe sie letztlich 18 Ortskräfte aus Portugal.