Tübingen (epd). Der Einfluss der Eltern spielt laut einer Studie eine erhebliche Rolle bei der Ergreifung des Lehramtsberufs: Wünschen sich Eltern, dass ihr Kind Lehrerin oder Lehrer wird, ist es sehr wahrscheinlich, dass dies auch passiert. Arbeitet ein Elternteil bereits als Pädagoge, erhöht dies ebenfalls die Wahrscheinlichkeit, wie die Universität Tübingen am Mittwoch mitteilte. Die Wissenschaftler analysierten Daten aus einer Langzeitstudie von rund 3.600 Schülern, die später ein Studium aufnahmen, sowie von deren Eltern.
Dabei zeigte sich den Angaben zufolge, dass es noch weitere Merkmale gibt, die die Wahrscheinlichkeit für die Aufnahme eines Lehramtsstudiums erhöhen. Dazu gehören soziale Interessen, das Bedürfnis nach einem sicheren Arbeitsplatz und der Wunsch, Kinder zu haben. „Dies könnte auch damit zusammenhängen, dass die Gehälter für Lehrkräfte in Deutschland trotz geringer Aufstiegsmöglichkeiten relativ hoch eingeschätzt werden“, hieß es in der Mitteilung.
Das Ergebnis sei wichtig für die Steuerung des Bedarfs von Lehrkräften, erklärten die Forscher. Durch Veränderungen der Arbeitsbedingungen, etwa das Schaffen von Aufstiegsmöglichkeiten, könnten langfristig auch talentierte Schülerinnen und Schüler gewonnen werden, die bislang durch mangelnde Karrieremöglichkeiten abgeschreckt worden seien.