Wiesbaden (epd). Im Jahr 2020 sind bundesweit 44.800 im Ausland erworbene berufliche Abschlüsse anerkannt worden. Wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte, waren das fünf Prozent mehr als im Vorjahr (42.500). Abgenommen hat dagegen die Zahl der Neuanträge um drei Prozent auf 42.000. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) sagte, die Zahlen zeigten, dass sich die gesetzlichen Regelungen auch in der Corona-Krise bewährt hätten.
Am 1. März 2020 war das Fachkräfteeinwanderungsgesetz in Kraft getreten, das die Einwanderung von Fachkräften nach Deutschland regelt und auch beschleunigte Verfahren bei der Anerkennung von ausländischen Berufsabschlüssen vorsieht. Inwiefern die Corona-Krise einen Anstieg an Neuanträgen verhinderte, lässt sich den Statistikern zufolge mit den vorliegenden Zahlen nicht ermitteln.
Im vergangenen Jahr war mit 29.900 Anerkennungen ein Plus von acht Prozent im Bereich der medizinischen Gesundheitsberufe zu verzeichnen. Der starke positive Trend der Vorjahre wurde damit deutlich gebremst: 2019 hatte der Anstieg gegenüber dem Vorjahr noch bei 24 Prozent gelegen. Auch hier sei ein Einfluss der Corona-Krise auf die Zahlen anzunehmen, hieß es.
Die Liste der am häufigsten anerkannten Berufe hat sich 2020 gegenüber dem Vorjahr nicht verändert: Sie wird weiterhin angeführt vom Beruf Gesundheits- und Krankenpfleger/-in mit 15.500 Anerkennungen. Mit deutlichem Abstand folgten Arzt/Ärztin mit 7.600. Danach kommen die länderrechtlich geregelten Berufe Ingenieur/-in mit 2.500, Lehrer/-in mit 2.100 und Erzieher/-in mit 1.200 Anerkennungen.
Ministerin Karliczek sagte, die Nachfrage nach Anerkennung ausländischer Qualifikationen sei 2020 trotz Corona-Krise auf hohem Niveau geblieben. „Davon profitieren beide Seiten: Für die Fachkräfte steigt die Chance auf einen guten Arbeitsplatz, der Sicherheit bietet, Wertschätzung vermittelt und den eigenen Neigungen und Fähigkeiten entspricht“, erklärte die Ministerin. Damit leiste das Gesetz einen wichtigen Beitrag für die erfolgreiche Integration von Zugewanderten.