Spahn: Lage auf Intensivstationen verschärft sich

Spahn: Lage auf Intensivstationen verschärft sich

Mannheim, Berlin (epd). Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) warnt vor den Auswirkungen der vierten Corona-Welle. Die Lage verschärfe sich gerade wieder. „Auf den Intensivstationen gehen die Covid-19-Zahlen erneut hoch. Dort liegen zu 90 Prozent Nichtgeimpfte“, sagte Spahn dem „Mannheimer Morgen“ (Samstag). Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) hat die vierte Welle bereits begonnen.

Spahn schloss dennoch einen pauschalen weiteren Lockdown aus. „Drei von vier Erwachsenen in Deutschland haben sich für eine Impfung entschieden. Für sie wird es keine zusätzlichen Kontakt- und Ausgangssperren geben“, sagte er. Das sei geltende Rechtslage. „Die große Mehrheit hat sich in die Freiheit zurückgeimpft.“

Der Gesundheitsminister fordert weiter eine konsequente Anwendung der 3G-Regel. „Geimpft, genesen, getestet, das ist eine einfache Regel für die Innenbereiche. Und die Maske werden wir noch eine Weile tragen müssen, etwa in der Bahn oder im Supermarkt“, sagte Spahn.

Nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts hat in Deutschland die vierte Welle der Corona-Pandemie begonnen. Der Anteil der positiven Proben unter den PCR-Tests in Laboren sei binnen einer Woche bis Mitte August von vier auf sechs Prozent gestiegen, heißt es im jüngsten Wochenbericht des Instituts vom Donnerstagabend. Grundlage sind rund eine halbe Million Tests aus fast 200 Laboren.

Von Infektionen betroffen seien vor allem jüngere Menschen. In den Altersgruppen der 10- bis 49-Jährigen steige die Inzidenz seit Anfang Juli. „Damit zeigt sich nun deutlich der Beginn der vierten Welle, die insbesondere durch Infektionen innerhalb der jungen erwachsenen Bevölkerung an Fahrt aufnimmt“, heißt es im jüngsten Bericht. Angesteckt hat sich ein Teil der Betroffenen auch in Urlaubsländern, zum Beispiel auf dem Balkan, in der Türkei oder in Spanien.

Auch die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter an. Nach Angaben des RKI vom Freitagmorgen lag sie bei 48,8. Am Vortag hatte der Wert 44,2 betragen, vor einer Woche 30,1. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 9.280 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 5.578 Ansteckungen gelegen.