Rom (epd). Papst Franziskus hat gemeinsam mit sechs amerikanischen Kardinälen und Erzbischöfen zu flächendeckenden Corona-Impfungen aufgerufen. „Dank der Arbeit vieler haben wir heute Vakzine, um uns vor Covid-19 zu schützen“, sagte er in einer am Mittwoch im Vatikan veröffentlichten Videobotschaft. Diese nährten die Hoffnung auf ein Ende der Pandemie, wenn sie für alle Menschen zur Verfügung stünden.
„Sich mit den von den Behörden zugelassenen Vakzinen impfen zu lassen ist ein Akt der Liebe“, betonte Franziskus in der auf Spanisch gehaltenen Video-Botschaft. Die Bereitschaft, sich impfen zu lassen, bezeichnete das katholische Kirchenoberhaupt darin als Beitrag zum Gemeinwohl. Jeder Einzelne könne auf diese Weise zu einer besseren Zukunft beitragen.
Im Rahmen der von der Vatikanbehörde für ganzheitliche Entwicklung geförderten Kampagne ruft der Erzbischof von Los Angeles, José Horacio Gómez Velasco, gemeinsam mit den Kardinälen von Mexiko-City, Sao Paolo, San Salvador und anderen Kirchenführern zu verstärkter Impfbereitschaft auf.
Hintergrund der Kampagne sind durchschnittlich geringere Impfzahlen unter Hispanoamerikanern im Vergleich zur Gesamtbevölkerung der USA und niedrige Impfquoten in lateinamerikanischen Ländern. Den Angaben zufolge wurde 72 Prozent der erwachsenen US-Amerikaner mindestens eine Dosis verabreicht, während der Prozentsatz beim hispanischen Bevölkerungsanteil nur bei 67 Prozent liege.
Trotz steigender Infektionszahlen käme die Immunisierung in zahlreichen lateinamerikanischen Ländern nur schleppend voran, beklagte der Vatikan. So seien in Honduras nur fünf Prozent und in El Salvador nur dreißig Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft.