Frankfurt a.M., Abidjan (epd). Die Elfenbeinküste hat zum ersten Mal seit 25 Jahren wieder einen Ebola-Ausbruch erklärt. Bei einer Person, die vermutlich am Donnerstag aus dem Nachbarland Guinea in die Wirtschaftsmetropole Abidjan eingereist sei, sei das Virus bestätigt worden, teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am späten Samstagabend mit. In Guinea war erst im Juni ein viermonatiger Ebola-Ausbruch für beendet erklärt worden, in der Elfenbeinküste hat es seit 1994 keinen Fall mehr gegeben.
Gesundheitsminister Pierre Dimba sagte am Samstagabend im staatlichen Fernsehsender RTI 1, die infizierte Person sei ein 18-jähriges Mädchen guineischer Nationalität, das auf dem Landweg eingereist sei. Die WHO-Regionaldirektorin für Afrika, Matshidiso Moeti, erklärte, es sei sehr besorgniserregend, dass in Abidjan - einer Großstadt mit mehr als vier Millionen Einwohnern - ein Ausbruch erklärt worden sei. 5000 Impfdosen, die für den Ausbruch in Guinea eingekauft worden waren, werden der WHO zufolge in die Elfenbeinküste gebracht. Die schnelle Reaktion der ivorischen Behörden zeige, dass sich die Erfahrung des Landes bei der Ebola-Bekämpfung auszahle.
Ebola ist sehr ansteckend und verläuft oft tödlich. Es gibt bisher kein Heilmittel, jedoch werden seit 2019 Impfstoffe eingesetzt. In Westafrika kam es in den vergangenen Jahren zu mehreren Ebola-Ausbrüchen. Bei der schwersten Epidemie zwischen 2014 und 2016 erkrankten rund 28.000 Menschen vor allem in Guinea, Liberia und Sierra Leone, etwa 11.000 von ihnen starben. Die WHO war damals für ihre schwerfällige Reaktion kritisiert worden. Bei dem Ausbruch in Guinea zwischen Februar und Juni diesen Jahres starben zwölf Menschen.