Wiesbaden (epd). Im vergangenen Jahr sind 143.800 Ehen in Deutschland geschieden worden, rund 3,5 Prozent weniger als 2019. Wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte, gab es nach einer leichten Zunahme 2019 wieder eine Abnahme der Ehescheidungen. Das entspricht einem seit 2012 zu beobachtendem Trend.
Welche Auswirkungen die Corona-Pandemie auf die Zahl der Scheidungen hat, werde sich vermutlich erst in den kommenden Jahren zeigen, da einer Scheidung in der Regel eine Trennungszeit von mindestens einem Jahr vorausgeht, hieß es. Auch seien wegen der Pandemie Verzögerungen bei den Familiengerichten nicht auszuschließen.
Rund 16,9 Prozent aller im Jahr 2020 geschiedenen Paare waren bereits mindestens im 25. Jahr verheiratet. Im Durchschnitt blickten die Paare auf 14 Jahre und 8 Monate Ehe zurück. Etwa die Hälfte der im vergangenen Jahr geschiedenen Ehepaare hatte minderjährige Kinder. Von den Paaren mit Kindern hatten wiederum 50,2 Prozent ein Kind, 38,9 Prozent zwei und 10,9 Prozent drei oder mehr Kinder. Insgesamt waren laut Statistischem Bundesamt somit etwa 119.100 Minderjährige von der Scheidung ihrer Eltern betroffen.