Heilbronn (epd). Der CDU-Politiker Volker Kauder will sich auch nach seinem Ausscheiden aus dem Bundestag weiter für den Schutz der Religionsfreiheit weltweit engagieren. Der 71-Jährige sagte der „Heilbronner Stimme” (Donnerstag), auch wenn sich in den zurückliegenden drei Jahrzehnten einiges verbessert habe, “so ist doch insgesamt die Situation für Religionsfreiheit schlechter geworden„. “Aktuell macht mir der zunehmende Islamismus in Asien Sorgen", sagte Kauder, der seit 1990 dem Bundestag angehört und sich zur Wahl am 26. September nicht mehr um ein Mandat bewirbt.
„Eine ganz neue Entwicklung ist, dass das Thema Religion mit Nationalität oder Nationalismus verbunden wird“, erläuterte der evangelische Christ Kauder. Als Beispiel nannte er Indien. „Nur ein Hindu gilt als guter Inder. Oder wenn in Polen und in Ungarn gesagt wird, wenn überhaupt, wolle man nur christliche Flüchtlinge aufnehmen“, schilderte der ehemalige Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag. Diese Entwicklung in Europa widerspreche dem christlichen Wertesystem.
Kauder kündigte an, sich bei Reisen vor Ort über die Lage der Religionsfreiheit informieren zu wollen, um „nicht nur Buchwissen weiterzugeben“. „In China beispielsweise nimmt der Druck auf religiöse Minderheiten stark zu. Auch der Irak ist ein ganz schwieriges Terrain geworden“, sagte er