Potsdam (epd). Der Direktor des Potsdamer Lepsiushauses, Rolf Hosfeld, ist tot. Der Journalist und promovierte Kulturhistoriker sei am 23. Juli mit 73 Jahren gestorben, teilte der Geschäftsführer des Lepsiushauses, Ulrich Rosenau, am Freitag in Potsdam mit. Hosfeld habe ein Jahrzehnt lang als Direktor die Forschungs- und Begegnungsstätte Lepsiushaus geleitet. Dank der von ihm initiierten akademischen Netzwerke und Forschungsprojekte sowie seiner politischen Bildungsarbeit habe das Lepsiushaus und damit die Erforschung des Genozids an den Armeniern im Osmanischen Reich und der Geschichte des Humanitarismus regionale und internationale Bedeutsamkeit erlangt.
Die Forschungs- und Begegnungsstätte am Potsdamer Pfingstberg wurde 2011 eröffnet. Sie ist nach dem evangelischen Theologen und Menschenrechtler Johannes Lepsius (1858-1926) benannt, der den Völkermord an den Armeniern im ersten Weltkrieg dokumentiert hat und ein Hilfswerk für die Opfer des Genozids gründete. Sein „Bericht über die Lage des armenischen Volkes in der Türkei“ wurde 1916 von der deutschen Zensur verboten. Lepsius wohnte von 1908 bis 1926 in der Villa am Pfingstberg, die heute seinen Namen trägt.