Berlin (epd). Berlins Sozialsenatorin Elke Breitenbach (Linke) hat die Bundesregierung aufgefordert, ehemalige afghanische Ortskräfte von Bundeswehr und Polizei bei der Ausreise besser zu unterstützen. Im RBB-Inforadio sagte Breitenbach am Montag, „diese Menschen sind konkret bedroht“. Schnelle Hilfe vor Ort müsse dafür sorgen, dass die Betroffenen Beratung, Visum und Flugtickets erhalten „und dann sehr schnell nach Deutschland kommen können“.
Hier würden die ehemaligen Mitarbeiter von Bundeswehr und Polizei auf die Länder verteilt, so die Linken-Politikerin. Aber auch dies müsse besser koordiniert werden, so Breitenbach. Derzeit sei noch unklar, wer wann kommt: „Das ist alles sehr schwierig und chaotisch organisiert und man könnte es tatsächlich einfacher machen - und das ist unser Wunsch.“ Bislang hätten sich die Betroffenen selbst um ihre Ausreise kümmern müssen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte in der vergangenen Woche für „pragmatische Lösungen“ geworben, um afghanische Ortskräfte von Bundeswehr und Polizei nach Deutschland zu holen. Das heiße gegebenenfalls auch, über Charterflugzeuge nachzudenken, so Merkel am vergangenen Donnerstag mit Blick auf die nach dem deutschen Truppenabzug am Hindukusch zurückgebliebenen zivilen Helfer.
Die Bundesregierung hatte angekündigt, allen afghanischen Mitarbeitern von Bundeswehr und Polizei, die ab 2013 ein Visum für Deutschland angestrebt haben, dieses zu bewilligen. Damit sollen die Helfer nach dem Abzug der internationalen Truppen vor Racheakten der Taliban geschützt werden.