Hamburg (epd). Der Fotograf F.C. Gundlach ist tot. Er starb am Freitag in Hamburg, wie das Haus der Photographie am Sonntag mitteilte. Eine Woche zuvor war er 95 Jahre alt geworden. Der Galerist, Sammler, Hochschullehrer, Kurator und Stifter spielte für die Entwicklung der Fotografie in Deutschland eine bedeutende Rolle. Von den 50er bis zu den 70er Jahren setzte er sich als Modefotograf immer wieder mit gesellschaftlichen Phänomenen und aktuellen Strömungen in der bildenden Kunst auseinander.
Als „unersetzlichen Verlust für die Kulturstadt Hamburg“ bezeichnete Kultursenator Carsten Brosda (SPD) den Tod Gundlachs. F.C. Gundlach habe als Künstler Fotografiegeschichte geschrieben.
Franz Christian Gundlach wurde am 16. Juli 1926 in Heinebach in Hessen geboren und begann 1947 eine Ausbildung zum Fotografen. Nach Tätigkeiten in Fotostudios in Deutschland und Frankreich arbeitete er ab 1952 journalistisch und veröffentlichte sein Leben lang Fotos in Zeitschriften und Magazinen. Von 1963 bis 1986 fotografierte Gundlach für die Zeitschrift „Brigitte“ mehr als 180 Titelbilder und über 5.500 Seiten im redaktionellen Modeteil.
Mit Beginn der 80er Jahre konzentrierte er sich zunehmend auf das Sammeln fotografischer Werke und die Konzeption von Museumsausstellungen und Buchpublikationen sowie die Lehre. 2000 wurde die Stiftung F.C. Gundlach gegründet, um seine seit 1975 aufgebaute Sammlung zu pflegen und wissenschaftlich zu bearbeiten. Als Kurator von Fotokunst übergab Gundlach seine umfangreiche Sammlung 2003 den Hamburger Deichtorhallen als Dauerleihgabe und gründete damit das Haus der Photographie.
1988 wurde er als Professor an die Hochschule der Künste Berlin berufen, 2000 in die Freie Akademie der Künste in Hamburg. 1999 initiierte Gundlach die Triennale der Photographie in Hamburg, die er in den darauffolgenden Jahren immer begleitete.
Gundlach lebte zuletzt in einer Residenz in Hamburg-Klein Flottbek, wo anlässlich seines 95. Geburtstags noch bis zum 17. Oktober die Ausstellung „F.C. Gundlach at work“ zu sehen ist.