Magdeburg, Kloster Lehnin (epd). Der frühere evangelische Bischof Christoph Demke ist tot. Der Theologe, der von 1983 bis 1997 Bischof der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen war, sei am Dienstagnachmittag im Hospiz des Klosters Lehnin in Brandenburg im Alter von 86 Jahren gestorben, teilte die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland am Mittwoch in Magdeburg mit.
Demke habe seine Kirche „mit viel Wärme und gleichzeitig klarem Blick“ durch die letzten Jahre der DDR und die ersten Jahre nach der Wiedervereinigung geführt, betonte der mitteldeutsche Landesbischof Friedrich Kramer: „Seine klare pazifistische Haltung hat viele ermutigt.“ Seine geistliche Leitung, seelsorgerliche Nähe und theologische Tiefe blieben in guter Erinnerung.
Christoph Demke wurde am 3. Mai 1935 in Bunzlau in Schlesien geboren. Von 1953 bis 1958 studierte er an der Humboldt-Universität in Ost-Berlin evangelische Theologie und schloss seine Promotion 1962 im Westteil der Stadt ab. Nach dem Mauerbau 1961 beteiligte sich Demke am Aufbau der kircheneigenen theologischen Hochschule in Ost-Berlin, dem Evangelischen Sprachenkonvikt, und wurde dort später Dozent.
Ab 1975 arbeitete er nebenamtlich, ab 1977 hauptamtlich als Sekretär der Theologischen Kommission im Sekretariat des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR. 1981 übernahm er die Leitung des Sekretariats und arbeitete in dem Amt bis zur Übernahme des Bischofsamtes 1983 in Magdeburg. Ab 1990 war er auch Vorsitzender der Konferenz der Kirchenleitungen des Bundes evangelischer Kirchen in der DDR und leitete den Bund bis zu dessen Auflösung im Sommer 1991.