Washington (epd). Der Anteil weißer Protestanten in der US-Bevölkerung sinkt. Wie eine Erhebung des Forschungsinstituts „Public Religion Research Institute (PRRI)“ zeigt, machten die weißen Christen im Jahr 2020 noch 44 Prozent der US-Bevölkerung aus. Dazu gehören weiße evangelikale Protestanten (14 Protestanten), weiße nicht-evangelikale Protestanten (16 Prozent), weiße Katholiken (zwölf Prozent) sowie kleine Religionsgruppen wie die Mormonen, die Zeugen Jehovas und die orthodoxen Christen.
Nach Angaben des „2020 Census of American Religion“ bezeichneten sich vor 25 Jahren noch rund zwei Drittel der weißen US-Amerikaner als Christen. Der Anteil der weißen Evangelikalen an der Bevölkerung sei zwischen 2006 und 2020 von 23 Prozent auf 14 Prozent gefallen.
Während sieben von zehn Amerikanern sich einer christlichen Konfession zuordnen, ist die größte „religiöse“ Bevölkerungsgruppe mittlerweile diejenige der Menschen ohne religiöse Bindung. Sie macht fast ein Viertel der US-Bürger aus. Fünf Prozent der Befragten identifizierten sich zudem als Angehörige nicht-christlicher Religionen. Sie sind vornehmlich Juden, Muslime, Hindus und Buddhisten. Die PRRI-Untersuchung gilt als umfassendste Erhebung zum Glauben der US-Amerikaner. Die Regierung sammelt dazu keine Daten. PRRI hat 50.334 Menschen telefonisch befragt.
Bei der Religionszugehörigkeit gibt es beträchtliche Altersunterschiede. Weiße evangelikale Protestanten sind im Durchschnitt älter als alle anderen Religionsgruppen. Weiße Evangelikale seien im Jahr 2020 durchschnittlich 56 Jahre alt gewesen, weiße Katholiken 54 Jahre, und weiße nicht-evangelikale Protestanten sowie schwarze Protestanten 50 Jahre alt. Wesentlich jünger seien hingegen Menschen ohne religiöse Bindung (38 Jahre), Latino-Katholiken (42 Jahre) und Latino-Protestanten (39 Jahre).