Bonn, Rom (epd). Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat Papst Franziskus in einer privaten Audienz in Rom getroffen. Themen seien die Situation der katholischen Kirche in Deutschland angesichts der Probleme bei der Missbrauchsaufarbeitung in mehreren Bistümern, der innerkatholische Reformprozess Synodaler Weg und die Fortschritte in der Ökumene nach dem 3. Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt im Mai gewesen, hieß es in einer Mitteilung der Bischofskonferenz am Donnerstag.
Bätzing sagte laut Mitteilung nach dem Treffen, er fühle sich von Papst Franziskus in seinem Amt als Bischof von Limburg und in seiner Aufgabe als Vorsitzender der Bischofskonferenz bestärkt. „Ich bin beeindruckt, mit welch ausgewogener Kenntnis er die Situation der Kirche in Deutschland wahrnimmt und die Probleme ins Wort fasst“, sagte er. „Papst Franziskus wird die Kirche unseres Landes auf dem Weg aus der Krise heraus begleiten.“
Er habe den Papst ausführlich über den Stand des Synodalen Weges informiert und dabei deutlich gemacht, dass „kolportierte Zuschreibungen“, wonach sich die Kirche in Deutschland auf Sonderwege begeben wolle, aus der Luft gegriffen seien, betonte Bätzing.
Beim Synodalen Weg beraten katholische Laien und hauptamtliche Kirchenvertreter über die Lehren aus dem Missbrauchsskandal. Themen sind Machtmissbrauch und Gewaltenteilung in der Kirche, der Zölibat, die Rolle von Frauen in der Kirche und die katholische Sexualmoral. Immer wieder hatte es Störfeuer aus dem Vatikan gegeben. „Papst Franziskus hat uns ermutigt, den eingeschlagenen Synodalen Weg weiterzugehen, die anstehenden Fragen offen und ehrlich zu diskutieren und zu Empfehlungen für ein verändertes Handeln der Kirche zu kommen“, erklärte Bätzing. Die nächste Synodalversammlung soll Ende September in Frankfurt stattfinden.