Bonn (epd). Die Unabhängige Kommission für Anerkennungsleistungen innerhalb der katholischen Kirche erhält zur schnelleren Bearbeitung von Anträgen zusätzliche Ressourcen. Die Geschäftsstelle bekomme mehr Budget und weitere Mitarbeiter, teilte die Kommission am Dienstag in Bonn mit. „Es ist unser Anliegen, die belastende Wartezeit im Sinne der Betroffenen möglichst kurz zu halten“, sagte die Vorsitzende der Kommission, Margarete Reske. Besonders zwischen Februar und April 2021 sei eine hohe Zahl von Anträgen eingegangen. Bisher lägen 1.136 Anträge vor, in 142 Fällen sei bereits entschieden.
Seit Anfang des Jahres arbeitet die Unabhängige Kommission als interdisziplinär besetztes Gremium aus sieben ehrenamtlichen Fachleuten auf der Basis der Ordnung für das Verfahren zur Anerkennung des Leids. Betroffene sexualisierter Gewalt in der Kirche können dort Anträge auf Anerkennungsleistungen in Höhe von bis zu 50.000 Euro beantragen. Das neue Verfahren sieht vor, dass auch Betroffene Anträge stellen können, die bereits in einem früheren Verfahren Geld erhalten hatten. Die Mitglieder der Kommission stehen in keinem Anstellungs- und Abhängigkeitsverhältnis zu der katholischen Kirche und arbeiten weisungsunabhängig.
Der frühere Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Stefan Vesper, soll künftig die Geschäftsstelle in Bonn koordinieren, teilte die Kommission weiter mit. Die Kommission tage inzwischen mindestens im zweiwöchigen Rhythmus, um über die Anträge zu beraten. Eine Änderung im Verfahren mache zudem eine schnelle Entscheidung möglich. So können Anträge künftig auch in kleinerer Zusammensetzung entschieden werden, wenn die Entscheidung einstimmig fällt. Schon seit Beginn sieht das Verfahren auch eine Priorisierung von Fällen vor, wenn Betroffene sehr alt oder lebensgefährlich erkrankt sind.