Berlin (epd). Rund 15 Monate nach Beginn der Corona-Krise hat der Mangel an hochqualifizierten Fachkräften einem Bericht zufolge wieder das Vorkrisenniveau erreicht. Der Wert der nicht besetzbaren Stellen liege im Mai dieses Jahres 101,3 Prozent über dem Wert aus dem Februar 2020, berichtete die „Bild am Sonntag“ unter Berufung auf eine Studie des Institutes der deutschen Wirtschaft. Auch der Mangel an gelernten Fachkräften betrage wieder 90 Prozent des Vorkrisenwertes. Im Mai 2021 fehlten demnach insgesamt 268.786 Fachkräfte, im Februar 2020 waren es 347.484. Zwischenzeitlich sank der Wert im Juni 2020 auf 180.706.
Während der Pandemie seien die Zahl der offenen Stellen und damit der Bedarf an Fachkräften stark zurückgegangen, sagte Studienautor Alexander Burstedde der Zeitung. Die neuen Zahlen zeigten aber, dass der Fachkräftemangel schon bald schlimmer sein könnte als vor der Krise. In zehn Berufen habe sich die Fachkräftelücke im Vergleich zum Februar 2020 mehr als verdoppelt, etwa bei den Hochqualifizierten in der Logistik, Techniker im Umweltschutz und der Telekommunikation sowie Leitungspersonal in der Altenpflege.
Verschärft werde das Problem auch durch die angespannte Lage an Ausbildungsmarkt, hieß es weiter. Nach einem Rückgang von acht Prozent im vergangenen Ausbildungsjahr seien bis Mai 2021 noch einmal neun Prozent weniger Bewerber zu verzeichnen.