Genf (epd). Zehn Jahre nach der Verabschiedung einer UN-Schutzkonvention müssen Millionen Hausangestellte noch immer Ausbeutung und schlechte Arbeitsbedingungen erdulden. Die Corona-Krise habe die prekäre soziale Lage der Kinder, Frauen und Männer weiter verschlimmert, teilte die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) am Dienstag in Genf mit. Viele hätten ihren Job verloren.
Alle Hausangestellten müssten faire Verträge sowie einen Arbeitsplatz- und Sozialschutz erhalten, forderte ILO-Generaldirektor Guy Ryder. Mehr als ein Drittel aller 76 Millionen Hausangestellten hätten keinerlei Schutz, besonders diejenigen in Asien und in arabischen Staaten. Unter den Hausangestellten befinden sich den Angaben nach knapp 58 Millionen Frauen.
Die ILO verabschiedete Mitte Juni 2011 die Konvention zum Schutz von Hausangestellten. Die Konvention gilt für Angestellte, die in fremden Haushalten kochen, putzen, Kinder und ältere Menschen betreuen und andere Arbeiten verrichten.
Die Kräfte sollen etwa einen Mindestlohn, bezahlte Ruhezeiten und Urlaube erhalten. Außerdem haben die Hausangestellten laut Konvention ein Anrecht auf sichere Arbeitsplätze, die die Gesundheit nicht gefährden.
Das Abkommen verbietet zudem jede Form von Belästigung, Missbrauch und Gewalt. Des Weiteren haben die Angestellten ein Recht auf einen Arbeitsvertrag, bei Verletzung des Vertrages sollen sie vor Gericht klagen können. Festgehalten wird auch, dass Hausangestellte unter 18 Jahren einen besonderen Schutz genießen. Die ILO gehört zu den Vereinten Nationen und hat ihren Sitz in Genf.