Genf (epd). Die Rebellenmiliz Allied Democratic Forces (ADF) hat nach UN-Angaben schwere Massaker an Zivilisten in der Demokratischen Republik Kongo verübt. Bei Überfällen auf Dörfer und Flüchtlingslager in der östlichen Provinz Ituri hätten ADF-Kämpfer mit Schusswaffen und Macheten 57 Menschen getötet, darunter sieben Kinder, teilte das Hilfswerk UNHCR am Freitag in Genf mit.
Die Angreifer hätten viele weitere Menschen verletzt und 25 ihrer Opfer verschleppt, erklärte der UNHCR-Sprecher Babar Baloch. Zudem hätten die ADF-Kämpfer bei den Überfällen am Montag dieser Woche Dutzende Unterkünfte und Lagergebäude angezündet, dabei seien Menschen bei lebendigem Leib verbrannt. Rund 5.800 Menschen seien vor den Angreifern geflohen.
Die ADF-Miliz wurde gegründet, um die ugandische Regierung zu stürzen. Sie treibt jedoch auch im Kongo ihr Unwesen und versucht, einen islamisch-fundamentalistischen Gottesstaat zu errichten.
Im Jahr 2020 töteten ADF-Milizionäre laut UNHCR Hunderte Menschen im Kongo. Insgesamt sind innerhalb des Kongos den Angaben nach mehr als fünf Millionen Menschen auf der Flucht vor Grausamkeiten und Gewalt.