Weimar (epd). Für einen verstärkten Einsatz der Bundeswehr innerhalb der Bundesrepublik hat sich der evangelische Militärbischof Bernhard Felmberg ausgesprochen. „Angesichts der Erfahrungen in der Pandemie, wo die Bundeswehr in Impfzentren und Altersheimen geholfen hat, kann man sich nur wünschen, diese Kompetenz der gut strukturierten Bundeswehr eher noch auszubauen“, sagte er der in Weimar erscheinenden Mitteldeutschen Kirchenzeitung „Glaube+Heimat“ (Ausgabe zum 6. Juni).
Der Freiwillige Wehrdienst im Heimatschutz verknüpfe einerseits eine Grundausbildung mit anderen Dingen und lasse Auslandseinsätze außen vor. Die Bundeswehr erreiche damit Menschen, die sich für das eigene Land einsetzen wollten. „Sie schnuppern als Freiwillige in den Bereich Bundeswehr hinein und können dann überlegen, ob sie gehen, als Zeitsoldat weitermachen oder als Reservist“, erklärte der Bischof.
Zudem stelle sich die Frage, was passiere, wenn jemand merke, dass der Dienst an der Waffe nichts für den Betreffenden sei. Dann könne er sich an den Pfarrer oder an die Pfarrerin wenden. „Und ganz ehrlich: Jeder Vorgesetzte ist ja gut beraten, darauf einzugehen“, fügte er hinzu. Niemand könne Interesse an einem Soldaten in seiner Einheit haben, der da gar nicht sein wolle.
Der im Herbst nach 20 Jahren endende Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan habe die Militärseelsorge grundsätzlich verändert. Während die Militärgeistlichen früher für Religionsfreiheit sorgten, Lebenskundlichen Unterricht erteilten, Gottesdienste feierten und für die Wehrpflichtigen zuständig gewesen seien, begleiteten sie heute darüber hinaus die Einsätze, so der Bischof.