Berlin (epd). Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Reiner Hoffmann, lehnt trotz sinkender Corona-Inzidenzen ein baldiges Auslaufen der Homeoffice-Pflicht für Unternehmen ab. Es wäre unverantwortlich, „jetzt alle wirkungsvollen Mechanismen des Infektionsschutzes über Bord zu werfen“, sagte Hoffmann dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Dienstag). Ein wirksamer Arbeits- und Gesundheitsschutz in Unternehmen beinhalte neben klaren Hygienekonzepten auch die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten. Solange nicht ein Großteil der Beschäftigten vollständig geimpft sei, dürften sich die Arbeitgeber „nicht aus der Verantwortung ziehen“, betonte er.
Die vergangenen Monate hätten gezeigt, dass mobile Arbeit in einem weit größeren Umfang möglich sei als bisher angenommen, aber auch die Schattenseiten offengelegt, sagte der DGB-Chef. Deswegen fordere der Gewerkschaftsbund einen gesetzlichen Regelungsrahmen für mobiles Arbeiten. „Wir brauchen klare Spielregeln für eine moderne, digitale Arbeitswelt“, betonte Hoffmann.
Die seit dem 27. Januar geltende SARS-CoV-2-Arbeitsschutzverordnung verlangt von Arbeitgebern, ihren Beschäftigten Homeoffice-Angebote zu machen, es sei denn, dem stehen „zwingende betriebliche Gründe“ entgegen. Sie läuft nach aktuellem Stand Ende Juni aus.