Leipzig (epd). An die Sprengung der Leipziger Universitätskirche vor 53 Jahren ist am Sonntag mit einem evangelischen Gottesdienst erinnert worden. Dabei sprach der sächsische Landesbischof Tobias Bilz im Paulinum der Hochschule von einem „Frevel“, der mit der Sprengung 1968 begangen worden sei. Wichtig sei jedoch, auch bei solchen Lebensbrüchen nicht zu verzweifeln, sondern neuen Mut zu fassen. So stehe das heutige Paulinum für „etwas Neues und Wunderbares“, das an Stelle des gewaltsam Abgebrochenen entstanden sei.
Die Leipziger Universitätskirche war am 30. Mai 1968 von der DDR-Führung unter Bürgerprotesten gesprengt worden. Die alte Paulinerkirche war 1240 als Klosterkirche des Dominikanerordens errichtet und später mehrfach verändert worden. Der heutige Nachfolgebau „Paulinum - Aula und Universitätskirche St. Pauli“ wurde am 1. Dezember 2017 eröffnet. Er sieht eine Mehrfachnutzung als Kirche und Hochschulaula vor, was immer wieder für Kontroversen sorgt. In dem durch eine Glaswand abgetrennten Altarbereich finden sich einige historische Gegenstände aus der alten Kirche, darunter mehrere Dutzend wertvolle Epitaphien.