Bielefeld (epd). Die westfälische Kirche will ihr Missionsverständnis angesichts einer zunehmend pluralen Gesellschaft präzisieren. So werde eine vielschichtige Gesellschaft mit einer Vielfalt der Religionen befürwortet, sagte der Leiter des Instituts für Aus- Fort- und Weiterbildung der westfälischen Kirche, Peter Böhlemann, am Samstag bei einer internationalen Online-Tagung in Bielefeld. Mit allen Menschen gemeinsam solle für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung eingetreten werden. Zugleich solle jedoch auch das evangelische Profil deutlich werden. Das bedeute beispielsweise, Stellung zu beziehen, „wenn Glaubensgeschwister in Not sind oder ihre Freiheit bedroht ist“.
Mission solle ein Austausch auf Augenhöhe über Religionsgrenzen hinweg und unter Menschen unterschiedlicher Herkunft sein, sagte Böhlemann, der an einem Papier zum Missionsverständnis der westfälischen Kirche mitgearbeitet hat, über das die am Sonntag beginnende Landessynode beraten will. Kirche sei sich dabei auch der schuldhaften Geschichte von Mission bewusst und arbeite diese auf.
Der Institutsleiter warb für gemeinschaftliche Kooperation vor Ort, gastfreundliche Begegnung der Religionen und einen respektvollen interreligiösen Dialog. „Respektvoll heißt einladend und glaubwürdigt, aber nicht mit dem Ziel der Konversion“, unterstrich Böhlemann.
Veranstalter der zweitägigen Konferenz „Mission heute“ waren die Vereinte Evangelische Mission (VEM) und die westfälische Kirche, die das Thema Mission als einen Schwerpunkt auf ihrer von Sonntag bis Mittwoch tagenden Landessynode behandelt.