Gerolfingen (epd). Wegen der Corona-Pandemie ist der Bayerische Kirchentag in diesem Jahr zum zweiten Mal nach 2020 als Präsenzveranstaltung auf dem Hesselberg ausfallen. In einem statt dessen vorab produzierten Video-Gottesdienst erinnerte Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm daran, dass der Hesselberg von den Nazis als Versammlungsstätte für die „Frankentage“ missbraucht wurde. Er sei sehr froh, „dass der Hesselberg nach dem Krieg in kirchliche Hände gekommen ist“ und sich seither von dort aus der Heilige Geist und nicht mehr der braune Ungeist ausbreite, sagte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
„Gott erfülle euer Herz mit dem Heiligen Geist“, sagte Bedford-Strohm. Dabei ließ er 70 Luftballons in den Himmel steigen, als Zeichen dafür, dass in diesem Jahr eigentlich 70 Jahre Bayerischer Kirchentag und Evangelisches Bildungszentrum hätten gefeiert werden sollen. „Ich bin mir sicher, dass nach der Pandemie wieder viele dort zusammenkommen werden, um ein fröhliches Pfingstfest zu feiern“, sagte der Landesbischof. Die Predigt in dem vorab an mehreren Orten aufgezeichneten Video-Gottesdienst hielt der Münchner Pfarrer Steve Kennedy Henkel.
Das Christentreffen auf dem Hesselberg ist die größte regelmäßige kirchliche Freiluft-Veranstaltung in Bayern. Jedes Jahr kommen am Pfingstmontag mindestens 10.000 Menschen aus Bayern und Baden-Württemberg auf den mit etwas mehr als 689 Metern höchsten Berg Mittelfrankens.