Viel Zustimmung für päpstliche Pläne für synodalen Prozess

Viel Zustimmung für päpstliche Pläne für synodalen Prozess
Der Papst will alle Bischöfe aus der ganzen Welt für 2023 zu Beratungen in den Vatikan einladen. Zuvor sollen die Ortskirchen über Reformvorschläge diskutieren - mit Beteiligung der Laien. Das stößt in Deutschland auf viel Zuspruch.

Rom, Bonn (epd). Der Vorschlag von Papst Franziskus, erstmals Bischöfe, Priester und Laien aus aller Welt am innerkatholischen Reformprozess zu beteiligen, hat in Deutschland viel Zustimmung erfahren. Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, sprach von einem „starken Zeichen für die Mitwirkung des ganzen Gottesvolkes an der Entwicklung der Weltkirche“. Auch die katholischen Laien in Deutschland begrüßten die Pläne des Vatikans für die Beteiligung der Ortskirchen.

Der Generalsekretär der Bischofssynode in Rom, Kardinal Mario Grech, hatte am Freitag in einem Schreiben an alle Bischöfe weltweit angekündigt, dass die XVI. Ordentliche Generalversammlung der Bischofssynode in Rom als dreijähriger, weltweiter Prozess stattfinden wird, wie der Vatikan mitteilte. Der Weg der Synode werde durch Papst Franziskus am 9. und 10. Oktober in Rom eröffnet. In die folgenden Phasen würden die Bistümer, eine Reihe von Organisationen und schließlich die Bischofskonferenzen einbezogen, bevor der Prozess in die eigentliche Bischofssynode im Oktober 2023 in Rom einmündet. Der Prozess steht unter dem Titel „Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Partizipation und Mission“.

Bätzing sagte laut einer Mitteilung der Bischofskonferenz, er begrüße diese Form von Synodalität und das zugrunde liegende Kirchenverständnis ausdrücklich. Er sprach von einer Chance für die gesamte Weltkirche.

Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, sagte, es sei ein bestätigendes Zeichen, dass der Papst die ursprünglich für Oktober 2022 geplante Bischofssynode in Rom zu einem zweijährigen Prozess für die Weltkirche ausbaue und dafür auch den Titel des deutschen Reformprozesses 'Synodaler Weg' gebrauche. Der Synodale Weg ist ein Reformprozess, der von der Deutschen Bischofskonferenz und dem Zentralkomitee initiiert wurde, um über die Lehren aus dem Missbrauchsskandal zu beraten. Er hatte im Dezember 2019 begonnen und war ursprünglich auf zwei Jahre ausgelegt. Wegen der Pandemie wird er sich nun bis ins Jahr 2022 hinziehen. Die nächste Synodalversammlung ist für Ende September geplant.

Auch die katholischen Frauen begrüßten den Vorschlag aus Rom. „Wir erwarten, dass von diesem Prozess positive Signale für die Zukunft unserer Kirche ausgehen“, sagte die stellvertretende kfd-Bundesvorsitzende Agnes Wuckelt am Freitag laut Mitteilung.

Die Bischofssynode der katholischen Kirche ist ein weltkirchliches Beratungsorgan des Papstes, das auf das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) zurückgeht. Die mehr als 5.000 Bischöfe aus allen Bistümern der Welt unterstützen durch die Synode den Papst in seiner Leitungsaufgabe. Das Thema der Bischofssynode legt der Papst fest. Das Generalsekretariat der Synode, eine Behörde der Kurie, organisiert im Auftrag des Papstes die Vorbereitung und Durchführung der Versammlung, die jeweils im Vatikan stattfindet und üblicherweise zwei bis drei Wochen dauert. Als Beratungsorgan kann die Bischofssynode keine bindenden Beschlüsse fassen, es sei denn, der Papst ermächtigt sie dazu.