Rom, Bonn (epd). Papst Franziskus will vom Herbst an alle Ortskirchen weltweit an einem innerkatholischen Reformprozess beteiligen. Der Generalsekretär der Bischofssynode in Rom, Kardinal Mario Grech, kündigte in einem Schreiben an alle Bischöfe weltweit an, dass die XVI. Ordentliche Generalversammlung der Bischofssynode in Rom als dreijähriger, weltweiter Prozess stattfinden wird, wie der Vatikan am Freitag mitteilte. Der Weg der Synode werde offiziell durch Papst Franziskus am 9. und 10. Oktober in Rom eröffnet. Der Prozess steht unter dem übergreifenden Titel „Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Partizipation und Mission“.
In die folgenden Phasen würden die Bistümer, eine Reihe von Organisationen und schließlich die Bischofskonferenzen einbezogen, bevor der Prozess in die eigentliche Bischofssynode im Oktober 2023 in Rom einmündet. Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, sprach von einem „starken Zeichen für die Mitwirkung des ganzen Gottesvolkes an der Entwicklung der Weltkirche“.
Wie nie zuvor werde das Volk Gottes in die Vorbereitung und den Weg der Weltbischofssynode einbezogen, sagte Bätzing laut Mitteilung der katholischen Deutschen Bischofskonferenz. Der Limburger Bischof sagte weiter, er begrüße diese Form von Synodalität und das zugrunde liegende Kirchenverständnis ausdrücklich. Er sprach von einer Chance für die gesamte Weltkirche.
Der Ständige Rat der Deutschen Bischofskonferenz werde sich im Juni 2021 mit den verschiedenen Etappen der Bischofssynode befassen, hieß es.
Die Bischofssynode der katholischen Kirche ist ein weltkirchliches Beratungsorgan des Papstes, das auf das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) zurückgeht. Die mehr als 5.000 Bischöfe aus allen Bistümern der Welt unterstützen durch die Synode den Papst in seiner Leitungsaufgabe. Das Thema der Bischofssynode legt der Papst fest. Das Generalsekretariat der Synode, eine Behörde der Kurie, organisiert im Auftrag des Papstes die Vorbereitung und Durchführung der Versammlung, die jeweils im Vatikan stattfindet und üblicherweise zwei bis drei Wochen dauert. Als Beratungsorgan kann die Bischofssynode keine bindenden Beschlüsse fassen, es sei denn, der Papst ermächtigt sie dazu.