Umfrage: Bundesbürger wollen neue Klimaschutz- und Flüchtlingspolitik

Umfrage: Bundesbürger wollen neue Klimaschutz- und Flüchtlingspolitik

Gütersloh (epd). Mehr als jeder zweite Bundesbürger wünscht sich einer aktuellen Umfrage zufolge eine neue Klimaschutz- und Flüchtlingspolitik. Insgesamt rund 55 Prozent der Befragten sprachen sich für einen neuen Kurs in den Bereichen Umwelt- und Klimaschutz aus, wie die Bertelsmann Stiftung am Montag in Gütersloh erklärte. Fast ebenso viele Menschen wünschten sich eine neue Flüchtlings- und Integrationspolitik. 54 Prozent sprachen sich für eine andere Renten- und 53 Prozent für eine neue Bildungspolitik aus. Rund jeder zweite Befragte (52 Prozent) ist für einen Politikwechsel in der Bekämpfung der Corona-Pandemie.

Deutlich weniger wichtig erscheine den Menschen ein Politikwechsel in der Finanzpolitik (rund 37 Prozent), erklärte die Stiftung. Auch die bei der inneren Sicherheit (rund 35 Prozent) und in der Europapolitik (rund 25 Prozent) sprachen sich weniger Bürger für einen Wechsel aus.

Deutliche Unterschiede zeigte die Umfrage zwischen West- und Ostdeutschland. In Westdeutschland liege der Wunsch einer neuen Klimapolitik mit 57 Prozent über dem bundesweiten Durchschnitt, erklärte die Stiftung. Im Osten Deutschlands sei dieser Wunsch mit knapp 48 Prozent deutlich niedriger. In den ostdeutschen Bundesländern wünschten sich hingegen fast zwei Drittel aller Bürger vor allem eine neue Flüchtlings- und Integrationspolitik (rund 66 Prozent) sowie eine neue Corona-Politik (65 Prozent). Auch der Wunsch nach einer neuen Bildungspolitik sei in Ostdeutschland mit fast 64 Prozent stärker als in Westdeutschland (knapp 50 Prozent).

Insgesamt wünschten sich mehr als sechs von zehn Bundesbürgern (knapp 62 Prozent) einen Wechsel der Bundesregierung, erklärte die Stiftung. Leidglich 14 Prozent wünschten sich eine Fortsetzung der jetzigen Regierungspolitik. Für die Umfrage der Bertelsmann Stiftung wurden vom Institut für Demoskopie Allensbach in der Zeit vom 23. April bis zum 6. Mai 1.028 Bundesbürger ab 16 Jahren mündlich befragt.