Rassistische Diskriminierung bei Rettung in Mosambik beklagt

Rassistische Diskriminierung bei Rettung in Mosambik beklagt

Berlin (epd). Menschenrechtler beklagen unter Berufung auf Augenzeugen rassistische Diskriminierung bei Rettungsaktionen in Mosambik. Nach dem bewaffneten Angriff von Islamisten im März 2021 auf die Stadt Palma im Norden des südostafrikanischen Landes berichteten Überlebende, dass weiße Vertragsarbeiter bei der Evakuierung gegenüber schwarzen Einheimischen bevorzugt worden seien, teilte Amnesty International am Freitag in Berlin mit. Die mit der Rettungsaktion betraute private südafrikanische Sicherheitsfirma Dyck Advisory Group (DAG) wies die Vorwürfe nach Medienberichten zurück.

Die weißen Beschäftigten wurden nach Angaben der Zeugen per Flugzeug in Sicherheit gebracht. Schwarze Einheimische mussten dagegen versuchen, mit Autos zu fliehen, und gerieten dabei manchmal erneut in die Hände der islamistischen Miliz. Auch zwei Hunde seien ausgeflogen worden, hieß es.

Amnesty befragte nach eigenen Angaben elf Überlebende, die unter 220 Menschen in einem belagerten Hotel waren. Die meisten der etwa 20 Weißen seien per Hubschrauber ausgeflogen worden, erzählte einer der Überlebenden, der später mit dem Auto entkommen konnte. Die Menschenrechtsorganisation forderte, die Vorwürfe und das Verhalten der Sicherheitskräfte dringend zu untersuchen. Frühere Untersuchungen hätten ergeben, dass Polizei und Militär nach dem Abzug der Islamisten Übergriffe gegen die Zivilbevölkerung verübten.