Rom (epd). Vor dem Hintergrund von Forderungen nach einer stärkeren Beteiligung von Laien am kirchlichen Leben führt Papst Franziskus das neue Amt des Katecheten ein. Die entsprechende Verordnung in Form eines „Motu proprio“ wird Vatikanangaben vom Mittwoch zufolge am kommenden Dienstag veröffentlicht. Der emeritierte Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst wird das Dokument den Angaben zufolge gemeinsam mit dem Präsidenten des päpstlichen Rats für Neuevangelisierung, Erzbischof Rino Fisichella, im Vatikan vorstellen.
Tebartz- van Elst ist seit 2014 als Apostolischer Delegat für Katechese im Neuevangelisierungsrat zuständig. Wegen der Kostenexplosion beim Neubau seines Bischofshauses in Limburg hatte er 2013 seinen Rücktritt eingereicht, den Papst Franziskus ein halbes Jahr später annahm.
Franziskus hält an der traditionellen Rolle des Priesters fest, dem in der katholischen Kirche die Erteilung von Sakramenten wie der Kommunion vorbehalten ist. Vor allem im Hinblick auf indigene Laien, die im Amazonas-Gebiet wegen des dortigen Priestermangels vielfach Gemeinden vorstehen, sprach das Kirchenoberhaupt sich bereits 2019 bei der Synode für die lateinamerikanische Region gleichwohl für eine Aufwertung von deren Engagement aus. Die bei der Synode geforderte Weihe von verheirateten Männern, so genannten „viri probati“, zu Priestern in Regionen, die wie das Amazonas-Gebiet besonders vom Priestermangel betroffen sind, lehnt Franziskus ab.