Brüssel (epd). Der frühere EU-Kommissar Christos Stylianides wird neuer Sondergesandter der EU-Kommission für Religions- und Weltanschauungsfreiheit außerhalb der EU. Der Zyprer wurde am Mittwoch mit sofortiger Wirkung ernannt, wie die Kommission in Brüssel mitteilte. Stylianides ist Vizekommissionschef Margaritis Schinas zugeordnet, der für die Beziehungen zu den Kirchen und anderen Glaubens- und Weltanschauungsgemeinschaften verantwortlich ist.
Hintergrund der Ernennung sind laut Kommission Angriffe auf Religions- und Weltanschauungsfreiheit in vielen Teilen der Welt. Der Sondergesandte soll in Ländern, wo religiöse und weltanschauliche Diskriminierung herrscht, Dialoge mit Behörden und anderen Verantwortlichen anstoßen. Er soll interreligiösen Dialog fördern, Maßnahmen zur Deradikalisierung einleiten und gemeinsam mit den zuständigen Behörden der Drittländer religiöse Vielfalt und Toleranz in der Bildung voranbringen.
Stylianides war unter Jean-Claude Juncker 2014 bis 2019 Kommissar für humanitäre Hilfe und Krisenmanagement. Als Sondergesandter folgt er auf den Slowaken Ján Figel, der das Amt von dessen Schaffung 2016 bis 2019 innehatte. Zwischenzeitlich war unklar, ob der vakante Posten in der EU-Kommission überhaupt beibehalten wird. Die EU hat mit dem Iren Eamon Gilmore außerdem einen Sonderbeauftragten für Menschenrechte, dessen Mandat auch die Religions- und Weltanschauungsfreiheit abdeckt. Er wurde im Unterschied zum Sondergesandten für Religionsfreiheit von den EU-Regierungen benannt.