Osnabrück, Naumburg (epd). Wertvolle Glasmalereien des Naumburger Doms sollen besser vor schädlicher Sonneneinstrahlung geschützt werden. Die Suche der Vereinigten Domstifter zu Merseburg und Naumburg und des Kollegiatstifts Zeitz nach dem passenden Filtermaterial unterstützt die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit 125.000 Euro, sagte ein DBU-Sprecher am Dienstag in Osnabrück. Das Projekt lege eine wichtige Grundlage für die Auswahl von geeigneten Schutzglassystemen, um die historischen Malereien erhalten zu können.
Der Naumburger Dom zählt zu den bedeutendsten Kulturdenkmälern des Hochmittelalters. Seit 2018 gehört das Gotteshaus zum Unesco-Welterbe. Die Glasmalereien im Dom zählten zu den herausragenden Werken gotischer Glaskunst in Europa, sagt Constanze Fuhrmann, DBU-Referatsleiterin für Umwelt und Kulturgüter. Verschiedene Maßnahmen wie der Einsatz von Kunstharzen und organischen Bindemitteln hätten in der Vergangenheit zum Erhalt dieser wertvollen Artefakte beigetragen.
Diese Schutzmaterialen könnten nicht mehr entfernt werden, ohne Schäden an den versiegelten Oberflächen zu hinterlassen. Würden sie jedoch nicht entfernt, bestehe die Gefahr, dass sie sich durch die stark wechselnden Klimabedingungen und UV-Licht zersetzen. So könnten sie ihre schützende Wirkung verlieren oder die Glasmalereien sogar beschädigen. „Deswegen sollen die Malereien nicht nur eine klimastabilisierende, innenbelüftete Außenschutzverglasung bekommen. Es soll gleichzeitig ein neuer UV-Schutz installiert werden“, erklärte Projektleiter Holger Kunde.