Frankfurt a.M., Ouagadougou (epd). Im westafrikanischen Burkina Faso sind Medienberichten zufolge mindestens 30 Menschen bei einem weiteren Angriff auf ein Dorf getötet worden. Bewaffnete hätten den Ort Kodyel im Osten des Landes gestürmt und die Zivilbevölkerung angegriffen, berichtete der staatliche Sender RTB am Montagabend. Wer für die Tat verantwortlich ist, war zunächst unklar.
Die Angreifer hätten das Dorf unweit der Grenze zu Niger umstellt und gezielt die männlichen Bewohner getötet, berichtete der französische Auslandssender RFI. Unter den Opfern sind den Berichten zufolge auch mindestens zwei Freiwillige einer vom Staat unterstützten Miliz, die das Dorf schützen sollte. Die „Freiwilligen für die Verteidigung des Vaterlands“ wurden im vergangenen Jahr von der Regierung ins Leben gerufen, um auf lokaler Ebene die staatlichen Sicherheitskräfte zu unterstützen, die besonders in abgelegenen Regionen kaum Macht haben.
In Burkina Faso hat sich die Sicherheitslage in den vergangenen Jahren drastisch verschlechtert. Ende April hatten mutmaßliche Islamisten im Norden des Landes mindestens 50 Dorfbewohner exekutiert. In der vergangenen Woche waren im Osten zwei spanische Journalisten getötet worden, als ihr Konvoi von unbekannten angegriffen wurde. In Burkina Faso und den Nachbarländern Niger, Mali und Nigeria sind zahlreiche islamistische Milizen und kriminelle Banden aktiv, darunter auch Gruppen, die sich dem Terrornetzwerk Al-Kaida und dem sogenannten Islamischen Staat (IS) zurechnen und immer wieder Anschläge verüben.