Bistümer streiten um neue Missbrauchsordnung

Bistümer streiten um neue Missbrauchsordnung

Dresden, Freiburg (epd). Im Umgang der katholischen Bischöfe in Deutschland mit Missbrauchsfällen sind die Bistümer Freiburg und Dresden-Meißen Medienberichten zufolge in Streit geraten. Laut Recherchen der „Sächsischen Zeitung “ und der „Badischen Zeitung“ (Montag) hat der Dresdner Bischof Heinrich Timmerevers zwei Mönchen des Pallottiner-Ordens den Seelsorgedienst in seinem Bistum untersagt. Der Erzbischof von Freiburg, Stephan Burger, hingegen lasse die in seinem Bistum wohnenden Patres gewähren, hieß es.

Laut Bericht der in Dresden erscheinenden „Sächsischen Zeitung“ soll einer der Mönche 1990 eine damals 22-jährige Frau aus Sachsen missbraucht haben, der andere diesen Missbrauch gedeckt haben. Die Vorwürfe seien glaubhaft und wahrscheinlich, zitiert die Zeitung Timmerevers. Die Vorwürfe der Betroffenen seien „nicht bewiesen oder plausibilisiert“, erklärte dagegen Burger. Der Missbrauchsfall soll sich in Bayern ereignet haben.

Der Streit könnte die „Ordnung für den Umgang mit sexuellem Missbrauch Minderjähriger und schutz- oder hilfebedürftiger Erwachsener“ gefährden. Es handelt sich dabei um ein so genanntes Partikulargesetz, das regional begrenzte Bestimmungen ausdrücklich zulässt. Im Einvernehmen mit der Bundesregierung hatten sich die Bischöfe zu strengeren Vorgaben und einem bundesweit einheitlichen Vorgehen verpflichtet.

In dem konkreten Missbrauchsfall geht es unter anderem um die Frage, ob die Betroffene damals schutzbedürftig war und der Hauptbeschuldigte, damals noch Novize, schon zu dem Orden gehörte.