Frankfurt a.M. (epd). Der langjährige VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh hat keine Angst vor dem Tod. „Ich könnte nicht leben, wenn ich dauernd mein Ende vor Augen hätte“, sagte der 64-Jährige dem evangelischen Monatsmagazin „chrismon“ (Mai-Ausgabe). „Ich fahre schnell Auto, ich fahre Motorrad, das ist eigentlich lebensgefährlich. Wir leben doch alle so, als würde es ewig so weitergehen.“ Bei Trauerfeiern der Familie sitze man zunächst in der dritten, dann in der zweiten Reihe. „Bist du in der ersten Reihe angekommen, dann ist klar, dass du irgendwann auf der anderen Seite sitzt“, sagte Osterloh, der zum 1. Mai vom Volkswagen-Betriebsrat in den Vorstand einer VW-Tochter wechselte.
Seinen Glauben an Gott habe er mit den Jahren verloren, erklärte er. „Es gibt so viele Ungerechtigkeiten auf der Welt, allein die Armut so vieler Menschen! Da kann ich nicht glauben, dass es einen Gott gibt.“ Er sei allerdings Kirchensteuerzahler und finde das richtig.