Bochum (epd). Nach den Schüssen auf die Synagoge in Bochum haben die beiden großen Kirchen mit einer Nachtwache ein Zeichen der Solidarität gesetzt. Pfarrerinnen und Pfarrer sowie weitere Hauptamtliche beteiligten sich in der Nacht zum Samstag allein oder in Zweiergruppen stundenweise an der Aktion, wie eine Sprecherin der evangelischen Kirche anschließend mitteilte. Eine größere Solidaritätsaktion war wegen der Corona-Pandemie nicht möglich. Das „Bochumer Nachtgebet“ war aber trotz der nächtlichen Ausgangssperren erlaubt, weil die Theologen in Ausübung ihres Berufes handelten.
In der Nacht zum Montag hatte ein Unbekannter auf die 2007 eröffnete Neue Synagoge und das nahe gelegene Planetarium geschossen. Dabei wurden laut Polizei unter anderem Fensterscheiben an beiden Gebäuden zerstört. Beamte stellten mehrere kunststoffummantelte Metallkugeln sicher. Ein antisemitischer Hintergrund könne nicht ausgeschlossen werden.