Berlin (epd). Gesundheits- und Sozialeinrichtungen der evangelischen Diakonie wollen umweltfreundlicher wirtschaften. Die Diakonie wolle bis spätestens 2035 klimaneutral wirtschaften, teilte der Bundesverband am Freitag in Berlin mit. Die Potenziale für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit in der Gesundheits- und Sozialwirtschaft seien groß. Das Gesundheitswesen sei bundesweit für 5,2 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich: mehr als Flugverkehr und Schifffahrt zusammen. Ein Krankenhausbett habe in etwa die Energiebilanz von vier Einfamilienhäusern.
"Infolge des Klimawandels drohen weltweit ökologische und soziale Verwerfungen", sagte der Vorstandsvorsitzende des Verbandes der diakonischen Dienstgeber in Deutschland (VdDD), Christian Dopheide. Die diakonischen Unternehmen stünden daher bereit, den Umstieg auf eine nachhaltige Wirtschaftsweise mitzugestalten. Der Gesetzgeber müsse dafür geeignete Rahmenbedingungen schaffen. Das gelte insbesondere mit Blick auf die Refinanzierung der nötigen Investitionen, erklärte die Arbeitgebervereinigung.
Der Vorstandsvorsitzende der Bank für Kirche und Diakonie (KD-Bank), Ekkehard Thiesler, forderte die Kirchenunternehmen auf, "mit hoher Ambition voranzugehen. Bei der Bewirtschaftung der Gebäude, dem Einsatz von Ressourcen und der Mobilität sehen wir große Chance für die unternehmerische Diakonie, ökologische und ökonomische Verbesserungen zu erzielen", sagte der Bankenchef.
Rund 100 Akteurinnen und Akteure aus diakonischen Unternehmen haben auf einer Online-Tagung des VdDD, der KD-Bank und dem diakonischen Bundesverband über Strategien beraten, um Nachhaltigkeits- und Klimaschutzziele zügig umzusetzen. Die Tagung fand am 29. und 30. April mit mehr als 100 Teilnehmenden statt.