Osnabrück (epd). Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode hat die Verantwortlichen in der katholischen Kirche aufgefordert, über Frauen in Weiheämtern offener zu diskutieren. Er halte es für falsch, wenn immer wieder nach theologischen Gründen gesucht werde, warum Frauen nicht Priesterinnen oder Diakoninnen werden können, sagte Bode am Donnerstagabend bei einer Online-Veranstaltung seines Bistums zum Thema "Keine Kirche ohne Frauen". Stattdessen müsse vielmehr danach gefragt werden, ob Frauen in sakramentalen Weiheämtern der Intention Jesu widersprechen. Das sei nicht so eindeutig.
Bode warb dennoch um Verständnis dafür, dass die Diskussion im Forum "Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche" des Reformprozesses Synodaler Weg Zeit brauche. Dort träfen in der Grundfrage, ob das Mann sein Jesu in die sakramentale Struktur einfließen müsse, völlig gegensätzliche Positionen aufeinander. Er sehe zunächst nur die Chance, Frauen zumindest den Verkündigungsdienst zu öffnen.
Die Gründerin der Reformbewegung Maria 2.0, Andrea Voß-Frick, äußerte dagegen Enttäuschung darüber, dass sich die katholische Kirche in der Frauenfrage trotz jahrzehntelanger Beschäftigung nicht bewege. Es werde immer offenbarer, "wie sehr die Kirche aus der Zeit gefallen ist und wie sehr sie als unglaubwürdig wahrgenommen wird". Das Kirchenrecht zementiere die Diskriminierung von Frauen. Viele Menschen, die auf Reformen hofften, hätten keine Geduld mehr. Sie warteten noch auf klare Voten aus dem Synodalen Weg. "Wenn da am Ende nichts kommt, wird es einen noch größeren Auszug geben."