Freiburg (epd). Die Holzernte in Europa hat in den vergangenen Jahren bei weitem nicht so stark zugenommen, wie Experten bislang dachten. Statt der berechneten Zunahme um 69 Prozent seien es tatsächlich nur sechs Prozent gewesen, teilte eine Forschergruppe unter Beteiligung der Universität Freiburg am Donnerstag mit. Das Team mit den Freiburger Professoren Jürgen Bauhus und Marc Hanewinkel macht unter anderem einen fehlerhaften Umgang mit Satellitendaten für die viel zu hoch berechnete Steigerung verantwortlich.
Im Sommer 2020 war in der Fachzeitung "Nature" ein Beitrag erschienen, der eine "abrupte Zunahme der geernteten Waldfläche in Europa nach 2015" zu belegen schien. Die präsentierten Ergebnisse wurden von 30 Forschern aus 13 europäischen Ländern nun noch einmal kritisch durchleuchtet und ebenfalls in der Zeitschrift "Nature" korrigiert. Marc Palahí, Direktor des European Forest Institute Finnland, der die neue Studie leitete, fordert Konsequenzen: "In Zukunft sollten Forstinformationen sorgfältiger bewertet werden."