Berlin (epd). Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat am achten Jahrestag des Einsturzes der Textilfabrik Rana Plaza in Bangladesch zur Einhaltung von Menschenrechtsstandards angemahnt. "Ein zweites Rana Plaza darf es nicht geben!", sagte er am Samstag in Berlin. "Wer ein T-Shirt 'Made in Germany' kauft, muss sicher sein, dass dafür keine Arbeiter ausgebeutet wurden und erst recht keine Kinder arbeiten mussten.
Der Einsturz des Gebäudes Rana Plaza vom 24. April 2013 gilt als das größte Fabrikunglück in der Geschichte der Textilindustrie. Über 1.100 Menschen starben, mehr als 1.800 wurden verletzt.
Insgesamt 31 Mode-Labels hätten in Rana Plaza produzieren lassen, auch aus Deutschland, erklärte Müller. "Über 70 Millionen Kinder schuften weltweit in Fabriken, Steinbrüchen, oder auf Kaffeeplantagen - auch für unsere Produkte. Das ist moderne Sklaverei!", sagte er. Auch deshalb kämpfe er für ein Lieferkettengesetz. Ob der Weg vom freien zum fairen Handel gelinge, sei "die soziale Frage des 21. Jahrhunderts".
Das geplante Lieferkettengesetz verpflichtet Unternehmen, bei ihren internationalen Partnern auf die Einhaltung von Menschenrechten und auf Umweltschutzkriterien zu achten. Tun sie das nicht, drohen hohe Zwangs- und Bußgelder.
epd mih