Anne-Sophie Mutter ist neue Präsidentin der Deutschen Krebshilfe

Anne-Sophie Mutter ist neue Präsidentin der Deutschen Krebshilfe

Bonn (epd). Anne-Sophie Mutter ist neue Präsidentin der Deutschen Krebshilfe. Die international bekannte Geigerin trat am Montag in Bonn die Nachfolge von Fritz Pleitgen an. Der frühere WDR-Intendant hatte das Amt zehn Jahre lang inne. "Ich möchte mich dezidiert für Prävention und Früherkennung engagieren", kündigte die 57-Jährige an, die die Organisation in den kommenden fünf Jahren repräsentieren wird. Die Vorsorge gegen Krebs müsse schon im Kindesalter beginnen, etwa durch Aufklärung über gesunde Ernährung.

"Jeder kann dazu beitragen, das eigene Risiko zu senken," betonte Mutter. Experten seien sich einig, dass 40 Prozent aller Krebserkrankungen durch eine gesunde Lebensweise verhindert werden könnten. Dazu zähle neben ausgewogener Ernährung auch der Verzicht auf Nikotin sowie ausreichend Bewegung. Entscheidend sei auch, dass Vorsorgeuntersuchungen wahrgenommen würden.

Wichtig sei ihr auch eine Verbesserung der Kommunikation von Ärzten und Patienten, sagte Mutter. "Ich wünsche mir, dass Ärzte eine klare Sprache sprechen, aber auch Mensch sind." Durch den Krebstod ihres ersten Mannes 1995 habe sie selbst erfahren, dass es Ärzten im Dialog mit Krebspatienten oftmals an Empathie mangele. Emotionale Intelligenz müsse in der Medizinerausbildung vermittelt werden, forderte Mutter. Die Musikerin ist die sechste Präsidentin der Deutschen Krebshilfe.

Die Deutsche Krebshilfe wurde 1974 von Mildred Scheel gegründet. Die Ärztin und Ehefrau des damaligen Bundespräsidenten Walter Scheel war zugleich erste Präsidentin der Organisation, die sich ausschließlich über Spenden finanziert. Mit dem Geld werden krebskranke Menschen und ihre Angehörigen unterstützt. Außerdem fördert die Krebshilfe die medizinische Forschung sowie Projekte zur Verbesserung der Prävention, Früherkennung, Diagnose und psychosozialer Versorgung von Patienten.

In Deutschland erkranken jährlich rund 510.000 Menschen an Krebs. Etwa die Hälfte der erwachsenen Patienten können geheilt werden sowie vier von fünf betroffenen Kindern, heißt es.