Bonn (epd). Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat den Muslimen in Deutschland zum Beginn des Fastenmonats Ramadan Grüße übermittelt. "Das Fasten bietet gläubigen Menschen die Möglichkeit, den gewohnten Alltag zu unterbrechen, sich zu überprüfen und sich neu auf Gott auszurichten. Gleichzeitig ist die Zeit des Fastens auch eine Zeit der Gemeinschaft - im familiären wie im öffentlichen Bereich", schreibt Bätzing in der am Montag von der Bischofskonferenz veröffentlichten Grußbotschaft.
In der Corona-Pandemie müsse man jedoch auf viele vertraute und liebgewonnene Traditionen verzichten. Besonders schmerzlich sei dabei der Verzicht auf zwischenmenschliche Begegnungen, auf Gelegenheiten des Dialogs und der Gemeinschaft. "Weder die Festtage noch die Zeiten des Alltags sind so, wie wir sie kennen", schrieb Bätzing. Diese Erfahrung verbinde Christen und Muslime in unserem Land.
"Doch uns verbindet auch die Hoffnung auf bessere Zeiten", schrieb Bätzing und betonte, dass Hoffnung ein Markenzeichen des gläubigen Menschen zu sein scheine, der auch angesichts von Krankheit und Leid nicht verzagen müsse. "Gemeinsam können Christen und Muslime Zeugen der Hoffnung sein: indem wir Werkzeuge des Friedens und der Gerechtigkeit werden, indem wir im Nächsten unseren Bruder und unsere Schwester erkennen."
Für die Muslime beginnt der Fastenmonat Ramadan in diesem Jahr am 13. April und endet am 12. Mai. Das Fasten gehört wie das Glaubensbekenntnis, die täglichen Gebete, die Armensteuer und die Pilgerfahrt nach Mekka zu den fünf Säulen des Islam.