Lima, Quito (epd). Trotz steigender Corona-Zahlen waren am Sonntag die Stimmberechtigten in Peru und Ecuador zur Wahl neuer Präsidenten aufgerufen. In Peru bewarben sich 18 Kandidaten um das höchste Staatsamt. Auch Keiko Fujimori, Tochter des autoritären Präsidenten Alberto Fujimori, trat an. Einen klaren Favoriten gab es nicht, daher wird ein zweiter Wahlgang im Juni erwartet.
Seit 2016 wird Peru von Korruptionsskandalen erschüttert, die eine schwere politische Krise auslösten. Es gab vier Präsidenten, die sich alle nur kurz halten konnten. Die Wähler entschieden am Sonntag auch über ein neues Parlament.
Im Nachbarland Ecuador stand die Stichwahl um das Präsidentenamt zwischen dem Linkspolitiker Andrés Arauz (36) und dem Konservativen Guillermo Lasso (65) an. Mit Spannung wurde erwartet, wie sich die Anhänger des indigenen Umweltaktivisten Yaku Pérez entscheiden, der es nicht in die Stichwahl geschafft hatte. Diese Stimmen gelten als wahlentscheidend.
Der scheidende Präsident Ecuadors, Lenín Moreno, hinterlässt Ecuador stark polarisiert. Der Verfall des Ölpreises und die Corona-Pandemie lösten eine tiefe wirtschaftliche und soziale Krise aus. Die sozialen Auswirkungen der Corona-Pandemie, die schleppende Impfkampagne und Skandale über Impfprivilegien bestimmten den Wahlkampf in beiden südamerikanischen Ländern.