Köln (epd). Der Koordinationsrat der Muslime dankt Muslimen und Moscheegemeinden für ihr vorbildliches Verhalten in Zeiten der Corona-Pandemie. "Weiter bitten wir alle, sich mit Sorgfalt an die Hygieneregeln und Verordnungen der Länder und Kommunen zu halten", sagte der neue Sprecher des Koordinationsrates, Erol Pürlü, mit Blick auf den Beginn des islamischen Fastenmonats Ramadan in der kommenden Woche. "Wir wünschen allen viel Gesundheit und allen Muslimen einen gesegneten Ramadan."
Ramadan sei für Muslime nicht nur Fastenzeit, erklärte Pürlü. "Er ist auch eine Zeit der Gemeinschaft, der Gastfreundschaft, der Hilfsbereitschaft und der Solidarität." Leider werde die Gemeinschaft und Gastfreundschaft durch die Pandemie sehr eingeschränkt. Gemeinschaftliche Iftar-Essen mit Nachbarn und Mitgliedern der Stadtgesellschaft fielen auch dieses Jahr aus. Doch der Schutz des Lebens stehe an höchster Stelle. "Gesundheit ist auch Voraussetzung für die Erfüllung religiöser Gebote."
Im Koordinationsrat der Muslime sind seit 2007 die großen islamischen Religionsgemeinschaften in Deutschland zusammengeschlossen. Diese sind die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (Ditib), der Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland, der Zentralrat der Muslime und der Verband der islamischen Kulturzentren (VIKZ). 2019 schlossen sich noch der Zentralrat der Marokkaner in Deutschland und die Union der Islamischen Albanischen Zentren in Deutschland dem Koordinationsrat an.
Ramadan beginnt den Angaben nach mit dem 13. April als erstem Fastentag und endet mit dem Fest zum Fastenbrechen am 13. Mai. Die für den Ramadan speziellen Tarawih-Gebete beginnen schon am Abend des 12. April. Die islamischen Religionsgemeinschaften im Rat haben sich nach eigenen Angaben im Jahr 2008 auf eine gemeinsame Berechnungsgrundlage bei der Bestimmung der islamischen Festtage verständigt.
Das Fasten gehört für Muslime wie das Glaubensbekenntnis, die täglichen Gebete, die Armensteuer und die Pilgerfahrt nach Mekka zu den fünf Säulen des Islam. Der Monat Ramadan, der neunte im islamischen Mondjahr, wandert durch das Kalenderjahr. Der Ramadan beginnt und endet, wenn die Mondsichel nach Neumond erstmals wieder sichtbar ist. Der Beginn kann von Land zu Land unterschiedlich sein.
Im Ramadan sind die Gläubigen aufgerufen, von Sonnenaufgang bis -untergang auf Essen, Trinken, Rauchen und Geschlechtsverkehr zu verzichten. Das Fastengebot gilt in gleicher Weise für Männer und Frauen. Befreit vom Fasten sind Alte und Kranke, Kinder, Schwangere und Reisende sowie Soldaten im Krieg.