Inzidenz von über 700: Stadt Lage verbietet alle Ostergottesdienste

Inzidenz von über 700: Stadt Lage verbietet alle Ostergottesdienste

Lage (epd). Die Stadt Lage im Kreis Lippe untersagt die Präsenzgottesdienste sämtlicher Kirchen und Religionsgemeinschaften bis nach Ostern. Eine entsprechende Allgemeinverfügung der Kommune solle in den nächsten Tagen in Kraft treten, sagte eine Sprecherin am Montag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Aufgrund eines massiven Corona-Ausbruchs unter Mitgliedern einer freikirchlichen Gemeinde war die Sieben-Tages-Inzidenz in der Stadt bis auf 811 gestiegen und lag am Montag bei 748.

Mit der Verfügung werde ein Beschluss des Rates der Stadt Lage vom Freitag umgesetzt, erklärte die Sprecherin. Mit deutlicher Mehrheit hatte das Kommunalparlament dafür votiert, sich über eine Entscheidung des NRW-Gesundheitsministeriums hinwegzusetzen, das nur die Präsenzgottesdienste der betroffenen Evangeliums-Christen Baptistengemeinde verbieten lassen wollte.

In der vergangenen Woche waren 322 der rund 1.100 Mitglieder der Baptistengemeinde positiv auf das Coronavirus getestet worden - sie und ihre Kontaktpersonen stehen weiter unter Quarantäne. Die Erkrankungen verlaufen den Angaben zufolge in den meisten Fällen mild oder ohne Symptome. Als mögliche Treiber des Infektionsgeschehens gelten laut einer Mitteilung des Kreises Lippe neben den Zusammenkünften bei Gottesdiensten auch zahlreiche private Treffen der Gemeindemitglieder. Die Stadt Lage hob hervor, dass bereits zahlreiche Gemeinden von sich aus signalisiert hätten, auf Präsenzgottesdienste an Ostern zu verzichten.