Nürnberg (epd). Die meisten Beschäftigten sind einer aktuellen Studie zufolge zufrieden mit ihrer Arbeit im Homeoffice. Etwa drei von vier Menschen, die wegen der Corona-Krise aktuell in teils hohem Umfang von zu Hause aus arbeiten, empfänden das als positiv, heißt es in einer am Montag in Nürnberg veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Eine komplette Rückkehr zum Präsenzbetrieb wollen nur wenige.
70 Prozent derjenigen mit Möglichkeit auf Homeoffice wünschten sich für die Zukunft flexible Regelungen oder regelmäßiges Homeoffice für zwei oder drei Tage pro Woche. Beschäftigte, die wenigstens gelegentlich von zu Hause arbeiten, schätzen die eigene Arbeit der Erhebung zufolge zudem mehrheitlich als effizienter ein als vor der Corona-Pandemie. 60 Prozent der Befragten nähmen Homeoffice als "hilfreich" und als "wenig oder nicht belastend" wahr.
"Diese Entwicklung deutet auf Lerneffekte hin: Nach notwendigen Anpassungsprozessen funktionierte der Umgang mit der neuen Arbeitsorganisation zunehmend besser", analysierten die Autoren der Studie. Der Abbau von Vorbehalten habe die Verlagerung der Arbeit ermöglicht. Am stärksten sank der Anteil der Befragten, die aufgrund einer erschwerten Zusammenarbeit mit Kollegen nicht im Homeoffice arbeiteten: 19 Prozent nannten jüngst diesen Grund, vor der Pandemie waren es noch 70 Prozent. Bei 18 Prozent der Beschäftigten, die ausschließlich im Betrieb arbeiteten, verhinderte der Wunsch nach einer Trennung von Beruf und Privatem das Arbeiten von zu Hause - vor der Pandemie galt dies noch für jeden Zweiten.
Datenbasis für die Analysen des Forschungsinstituts der Bundesagentur für Arbeit waren das "Hochfrequente Online Personen Panel" aus der Befragung "Leben und Erwerbstätigkeit in Zeiten von Corona" und die Corona-Zusatzbefragung des Linked Personnel Panel des Projektes "Arbeitsqualität und wirtschaftlicher Erfolg".