Bätzing: Zukunftsthemen der Kirchen ökumenisch angehen

Bischof Georg Bätzing macht sich für Ökumene in Deutschland strak
©epd-bild /Christof Krackhardt
Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, der Limburger Bischof Georg Bätzing plädiert, wichtige Zukunftsthemen und Herausforderungen der christlichen Kirchen ökumenisch anzugehen.
Bätzing: Zukunftsthemen der Kirchen ökumenisch angehen

Limburg (epd). Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat dafür plädiert, wichtige Zukunftsthemen und Herausforderungen der christlichen Kirchen ökumenisch anzugehen. Das werde manche Anstrengung erfordern, schrieb er in seinem Hirtenwort zur österlichen Bußzeit, das am Sonntag in Limburg veröffentlicht wurde. Einheit gebe es aber nicht erst am Zielpunkt. Sie wachse auf dem konkreten Weg, in gemeinsamen Projekten und im ehrlichen Miteinander.

Der Limburger Bischof schlug einen Dreischritt für das ökumenische Miteinander vor. Es müsse darum gehen, die anderen mit ihren Anliegen und dem, was ihnen wichtig ist, wirklich verstehen zu wollen. Weiter gehe es darum, die Verschiedenheit zuzulassen und als Bereicherung zu begrüßen. Und man müsse davon ausgehen, dass das, was eine, viel größer sei, als das, was trenne. Ihm vermittle ein solcher Dreischritt Zuversicht und Freude am Kirche-Sein.

"Wir erleben aber auch die Last der Trennung", sagte der Bischof. Ökumene habe in der Kirche nicht immer einen selbstverständlichen Platz inne. Das Ziel, die sichtbare Einheit im Glauben, in den Sakramenten und in den Ämtern, sei noch nicht erreicht.

Eine der drängenden Fragen der Ökumene sei für viele die, ob man in Gottesdiensten der anderen Konfession zum Abendmahl oder zur Kommunion gehen könne. Seit Jahren werde das Thema ökumenisch beraten und viele Fragen in diesem Zusammenhang seien bereits geklärt. Es gebe jedoch Unterschiede, deren Klärung jetzt umso notwendiger werde. Der Ökumenische Arbeitskreis evangelischer und katholischer Theologen hatte im September 2019 dazu ein Votum "Gemeinsam am Tisch des Herrn" vorgelegt. Das Votum werde zurzeit ausführlich und kontrovers erörtert. Diese intensive Debatte sei gut, denn es gehe um Wesentliches und sehr Wertvolles. "Ich hoffe sehr, dass das Votum zu einer solide begründeten und zugleich vorsichtig verantwortbaren Öffnung der bisherigen Praxis beiträgt", schrieb er.

epd hei