Berlin (epd). Die Gewerkschaft IG Bau hat die Personalausstattung der Bundesländer beim Arbeitsschutz als mangelhaft kritisiert. "Gerade in der Bau-, Land- und Forstwirtschaft, in denen Arbeitsgefahren eine große Rolle spielen, wird zu wenig kontrolliert", sagte der IG-Bau-Bundesvorsitzende Robert Feiger den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag).
Ein Aufsichtskontrolleur mit Arbeitsschutzaufgaben in Vollzeit ist nach Berechnungen der Gewerkschaft unter Berufung auf Zahlen des Bundesarbeitsministeriums sowie der Bundesagentur für Arbeit derzeit für 1.500 Betriebe und mehr als 26.000 Beschäftigte zuständig. So sei effektiver Arbeitsschutz kaum möglich, sagte der Chef der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau).
Zwischen den Bundesländern gibt es den Berechnungen zufolge deutliche Unterschiede. In Bayern ist ein Kontrolleur laut IG Bau für 38.000 Beschäftigte zuständig, in Mecklenburg-Vorpommern kommen 13.000 Beschäftigte auf einen Kontrolleur. "Das ist auch nach internationalen Standards viel zu wenig", sagte Feiger. Die Internationale Arbeitsorganisation ILO und die Europäische Union forderten, dass ein Kontrolleur maximal 10.000 Beschäftigte beaufsichtigen soll. Für einen effektiven Arbeitsschutz reiche aber auch diese Quote kaum aus, sagte Feiger und forderte mehr Personal in den Behörden.
Für Arbeitsschutzkontrollen sind die Bundesländer gemeinsam mit den Berufsgenossenschaften zuständig.